Reeperbahn-Festival … rockt auch im Jahr 2020!

Hanseatische Zurückhaltung hat lange die Corona-Politik in Hamburg geprägt – doch seit dem 1. Juli zeigt sich die Freie und Hansestadt wieder aufgeschlossen gegenüber Veranstaltungen: Outdoor-Events bis 1.000 Personen und Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit bis zu 650 Teilnehmern sind unter bestimmten Auflagen erlaubt. Der Senat um Peter Tschentscher – ein ehemaliger Mediziner – ist so zuversichtlich hinsichtlich der Infektionsentwicklung und Eigenverantwortung der Bürger, dass sogar das beliebte Reeperbahn-Festival wie gewohnt Mitte September stattfinden wird.

„Pandemiegerechte Umsetzung“ – wie das gelingen kann, zeigt das Kiez-Festival in diesem Jahr mit einem reduzierten Programm von 350 Konzerten an 30 Indoor- und Outdoor-Spielstätten im Kultstadtteil St. Pauli.

Um die Sicherheit während des viertägigen Festivals zu gewährleisten, sind Mund-Nasen-Schutz und Abstandsregelungen Pflicht, es gibt eine Sitzplatzzuweisung bei bisherigen Stehveranstaltungen, eine vorgegebene Wegeführung und digitale Gästeerfassung. Auch wird sich das Line-up aufgrund der Reisebeschränkungen weitestgehend auf europäische Musiker konzentrieren.

Neben dem öffentlichen Programmangebot bietet das Reeperbahn Festival ein Fachbesucherprogramm für die der internationalen Musik- und Digitalwirtschaft. Im Mittelpunkt steht hier die Frage, wie die Pandemie die Musikkultur und -wirtschaft beeinflusst und was das für künstlerische, aber auch wirtschaftliche Auswirkungen hat.

Das Europas größtes Clubfestival trotz Corona stattfindet, ist ein hoffnungsvolles Signal an die existentiell gefährdete Kultur-, Musik- und Veranstaltungsbranche. Zwar rechnet man nur mit einem Drittel der üblichen Besucher – aber den Organisatoren war es wichtig zu zeigen, dass auch in Corona-Zeiten Live-Musik stattfinden kann und muss.

https://www.reeperbahnfestival.com/de/startseite

Foto: Dario Dumancic

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