Die Welt schaut oft nach Südkorea und Taiwan, wenn es um positive Beispiele für die Pandemie-Bekämpfung in Asien geht. Dabei hat auch Japan eine beeindruckende Erfolgsbilanz in puncto Corona vorzuweisen – und ist dabei einen völlig anderen, weniger restriktiven Weg gegangen. Es gab keine sehr harten Lockdown-Maßnahmen wie in vielen anderen Ländern auf der Welt. Aber beim Thema „Superspreading Events“ sei man auch in Japan äußerst konsequent gewesen. Die Menschen haben sich sehr diszipliniert an die Social Distancing-Regeln gehalten und Hygieneauflagen wie Schutzmasken seien aufgrund gebotener Höflichkeit sowieso seit Jahren bereits verinnerlicht.

Virologe Christian Drosten erklärte Ende Mai im „NDR Corona Update“, dass die gesamte Infektionsepidemie von Superspreading-Events getragen wird. Japan hat das Superspreader-Problem so gelöst, dass Infektions-Cluster schnell ausgemacht und alle Kontaktpersonen sofort isoliert wurden. Die Infektionszahlen sanken seitdem beständig, die Todesrate ist relativ niedrig.

Drosten empfiehlt einen Strategiewechsel für Deutschland und den Blick wie in Japan analytischer auf den Superspreader zu richten: in welcher Sozialsituation war dieser kürzlich, die ein „Superspreading Event“ gewesen sein könnte. Wenn beim Infizierten eine solche Situation gefunden wurde, müssen alle Kontaktpersonen, die ebenfalls in dieser Verdachtssituation waren, als infiziert betrachtet und sofort isolieren werden. So könnte sogar eine neue zweite Pandemie-Welle inklusive des harten Lockdowns wie in diesem Frühjahr vermieden werden.

Mehr zur japanischen Erfolgsstory, warum 20% der Infizierten vermutlich 80% der Infektionen anstoßen und wie die deutsche Pandemiebekämpfung von den neuen Daten profitieren kann, in diesem Artikel:

https://www.tagesschau.de/inland/superspreader-101.html

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