Deutschland ist weltweit führend in der Durchführung internationaler Messen – fast zwei Drittel der globalen Leitmessen der verschiedensten Branchen finden bei uns statt. Daher traf die Messe-Industrie die Corona-bedingten Absagen besonders hart, beginnend mit der ITB (Internationale Tourismusbörse) Anfang März. Man schaut nun gespannt auf den Restart der Messebranche in Corona-Zeiten – wird es ein digitales Informationsprogramm statt eines Live-Events geben wie bei der weltweit führenden Industriemesse IAA (HANNOVER MESSE Digital Days Mitte Juli)? Und erst 2021 wieder den essentiell wichtigen B2B-Austausch auf persönlicher Ebene?
Seit Ende Mai sind in einzelnen Bundesländern Fachmessen wieder erlaubt – diese positiven Signale nahm die Messe-Branche dankbar an, so dass im Herbst tatsächlich zwei der bekanntesten deutschen Messen stattfinden werden: die Internationale Funkausstellung Anfang September in Berlin und die Buchmesse in Frankfurt Mitte Oktober. Mit detailliert ausgearbeitetem Schutz- und Hygienekonzepten, reduzierter Teilnehmerzahl und Konzentration aufs Fachpublikum sowie zeitlicher Fokussierung und Aufteilung des Programms, erleben Messen ihren Neustart in Form von Sondereditionen. Zusätzliche virtuelle Formate bestätigen auch hier die neuen Standards in der Live Kommunikation: dort wo weniger Menschen live zusammenkommen als bisher, gewinnt die Kommunikation durch digitale Verlängerung an Nachhaltigkeit.
Wir sind gespannt auf die „Neue Normalität bei Messen“ – und bewundern in diesem Punkt den amerikanischen Optimismus: auch wenn die USA das am stärksten von der Corona betroffene Land ist, hat das IFA-Pendant, die CES-Messe für Konsumerelektronik in Las Vegas, angekündigt, dass die Messe im Januar 2021 stattfinden wird. Ebenfalls mit ergänzendem Digitalangebot, aber in erster Linie eben doch als Live-Event vor Ort wie bisher.