Freie Festival-Flächen ferienfreundlich verwandelt: Pop-up Camps
Während in den letzten Jahren der „Pop-up“-Trend vor allem in Form temporärer Geschäfte oder Restaurants aus dem Boden schoss, bringt der Corona-Sommer eine neue Pop-up-Variante an den Tag – die Pop-up Camps. Camping-Fan Jobst Paepcke aus Hamburg bekam das Corona-Virus früh hautnah zu spüren: privat, weil er sich selber damit (ohne größeren Schaden) infizierte und beruflich, weil in seiner Filmproduktionsfirma erstmal Stillstand angesagt war. Die freie Zeit wollte der passionierte Camper mit seiner Familie beim Lieblingshobby im Grünen verbringen. Und merkte dabei, wie durch die aktuellen Reisebeschränkungen die Nachfrage nach Campingplätzen in kurzer Zeit schnell stieg und Engpässe im Sommer vorprogrammiert waren.
Daher nutzte er seine Business-Kontakte in die Festivalbranche und schlug den Betreibern, deren Saison 2020 durch den Lockdown ausfällt, eine Kooperation vor. „Feriencamper statt Festivalbesucher“ lautet in diesem Sommer die Devise auf dem Gelände des „Melt!“ und des „Splash“-Festivals bei Gräfenhainichen, südöstlich von Dessau am Gremminer See. Bekannte Infrastrukturen wie WC- und Dusch-Container können für die neuen Nutzer 1:1 eingesetzt werden. Weitere Festivalflächen in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sind ebenfalls über die Campingplatz-Buchungsform „Pop-up Camps“ von Paepcke mietbar. Das Angebot beschränkt sich allerdings nicht auf Festivalbetreiber, auch Privatpersonen können hier ihre freien Grünflächen – vom Garten über den Hof bis zum See-Grundstücken – anbieten.
Paepcke möchte mit diesem Konzept auch die Kollateralschäden des Wildcampen (juristisch grundsätzlich eine Grauzone) eindämmen, die sich in unschöner Form von Müll und Kloacken bemerkbar machen. Er sieht über die Corona-Zeit und den damit verbundenen Camping-Boom Potential in der Idee, um auch zukünftig in sommerlichen Hochphasen die Camping-Kapazitäten aufzustocken.
Hier geht es zur Buchungsplattform – den integrierten Blog kann man insbesondere den vielen Camping-Neulingen des Corona-Sommers 2020 empfehlen: