Corona-Talks: Reden wir über … Orte!

Mit Lukas Kranz, Geschäftsführer der spaces mgt GmbH, sprachen wir über Orte – und zwar einzigartige Orte. Sie sind seine Leidenschaft in seiner Funktion als Location-Experte, der außergewöhnliche Gebäude für besondere Live-Momente anbietet. Einen besonderen Live-Moment hatte er im Juni als Mitgastgeber beim Opening des Projektes BACK TO LIVE nach dem Corona-Lockdown. Bei der Musterveranstaltung in der spaces-Eventlocation FREDENHAGEN (Offenbach) konnten Besucher live erleben, wie Event-Sicherheit im COVID-19-Kontext in der Praxis aussieht.

Erkläre in drei Sätzen, was Du in Deinem Job tust!

Die spaces mgt GmbH ist eine Betreibergesellschaft für einzigartige Eventlocations in Deutschland. Derzeit sind wir mit drei Standorten (Offenbach, Düsseldorf, Hamburg) aktiv, weitere Standorte in Deutschland (u.a. Leipzig, Berlin, München…) und Schweiz werden folgen. Gemeinsam mit einem starken Partnernetzwerk bieten wir Veranstaltern und Unternehmen ein breites und hochwertiges Leistungsportfolio, damit sich diese vollständig auf die inhaltliche Ausgestaltung einer Veranstaltung konzentrieren können.

Wie hat sich Euer Business in der Corona-Pandemie verändert?

Wir sind Ende Februar wie viele andere Unternehmen der Branche innerhalb von rund zwei Wochen von der Entwicklung der Pandemie überrannt worden: Alle gebuchten Veranstaltungen wurden storniert bzw. auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Nach dem ersten „Schock“ hat sich eine große, bunte Gruppe mit zahlreichen Vertretern der Veranstaltungswirtschaft zusammengeschlossen und begonnen an Lösungen zu arbeiten, wie in Zukunft Veranstaltungen stufenweise wieder möglich werden können – angepasst an die jeweilige Situation der Pandemie. Diese Ergebnisse wurden in einer Handlungsempfehlung unter dem Titel „Veranstaltungssicherheit im Kontext von COVID-19“ vom R.I.F.E.L. Institut Ende April veröffentlicht und im Juni unter dem Titel „BACK TO LIVE“ von der Theorie in die Praxis umgesetzt.

Was ist für Euch aktuell die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung in der Veranstaltungswirtschaft besteht darin, Veranstaltern und Unternehmen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Veranstaltungen während der Pandemie möglich sind. Mit der Veranstaltung „BACK TO LIVE“ haben wir dies am Praxisbeispiel aufgezeigt. Somit ist es möglich, Sorgen und Ängste vor etwaigen Fehlern bei der Durchführung von Veranstaltungen zu nehmen.

Welche Veränderungen und Investitionen müssen an Gebäuden bzw. ihrer Ausstattung vorgenommen, um mehr Schutz vor Corona zu bieten?

Abstand und Hygiene stehen im Vordergrund, daher sind sämtliche Maßnahmen innerhalb unserer Locations auf diese Themen ausgerichtet: Hygienestationen, Abstandslinien, vordefinierte Laufwege (One Way).  Im Bereich der Sanitäranlagen setzen wir auf eine automatisierte Zugangs- und Kapazitätskontrolle, um mittels eines Ampelsystem zu jeder Zeit die Anzahl der Gäste innerhalb der Anlagen zu regulieren. Auch die Kapazitäten der Sanitäranlagen sind durch Sperrung jeder zweiten WC-Kabine / Urinal / Waschbecken um 50% reduziert worden, um auch hierdurch die Abstände zwischen den Gästen zu erhöhen. Ebenfalls wesentlich ist eine leistungsstarke Belüftungsanlage, um einen hohen Luftaustausch zu erreichen und damit das Risiko der Infektion durch Aerosole deutlich zu reduzieren.

Im Location-Bereich ging zuletzt der Trend stark Richtung alte Industrie-Bauten, die dem steigenden Bedürfnis nach Authentizität entsprechen, aber infrastrukturell manchmal Herausforderungen bedeuten. Werden sie zukünftig weiterhin eine steigende Rolle spielen oder wird man Corona-bedingt auf einfachere Locations ausweichen, die vielleicht weniger Charme dafür aber mehr gesundheitliche Sicherheit bieten?

Dieser Trend ist ungebrochen; da sich im Zuge der Corona-Pandemie alle Veranstaltungsorte und Locations mit den Herausforderungen der Abstands- und Hygienemaßnahmen konfrontiert sehen und hierbei Lösungen erarbeiten müssen, bleiben die Voraussetzungen wie in Zeiten vor Corona. Mit unserer ersten Musterveranstaltung BACK TO LIVE konnten wir dies auch zeigen. Die Vorzüge, die spezielle Veranstaltungsorte mit sich bringen, bleiben auch während und nach Corona erhalten.

Die Digitalisierung wurde durch Corona in vielen Branchen stark beschleunigt. Ist davon auch etwas im Location-Business zu bemerken – wie sieht es mit den virtuellen Locations-Checks aus, von denen man vor einiger Zeit gelesen hat?

Die Konzepte im Bereich Virtual Event und Hybrid Event sind durch die Corona-Krise automatisch mehr in den Fokus der Veranstalter gerückt. Gleichzeitig haben alle festgestellt, die in dieser Krise viele Meetings aus dem physischen in den virtuellen Bereich verlegt haben, dass diese Art von Events kein Ersatz für Live-Events sein können. Emotionen, wichtige Inhalte und zwischenmenschliche Aspekte spielen für den Erfolg einer Veranstaltung häufig eine zentrale Rolle. Für kurzfristige Meetings sind virtuelle Meetingräume sowie Videokonferenzen sicherlich ein Zugewinn und wir alle sehen darin auch positive Aspekte im Bereich des Zeitmanagements. Gleichwohl ist die Sehnsucht nach Live-Events bei vielen Veranstaltern und Unternehmen in dieser Krise deutlich gestiegen. Daher sehen wir überhaupt keine Abkehr von Live-Events – im Gegenteil.

Virtuelle Location-Checks sind natürlich aufgrund vieler technischer Möglichkeiten in der heutigen Zeit gut möglich und eine schöne Ergänzung. Auch wir bieten einen entsprechenden Rundgang an. Aber die Eigenschaften und Qualitäten eines persönlichen Vor-Ort-Gespräches können durch einen virtuellen Location-Check nicht erreicht werden.

Hast Du einen Lieblingsort – privat oder beruflich?

Natürlich unsere Locations. Ein zweites Wohnzimmer für mich.

Auf welches Live-Event, das aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation nicht stattfinden kann, freust Du Dich nach der Corona-Zeit am meisten?

Das sind für uns alle Live-Events, die aufgrund der Pandemie in den vergangenen Monaten nicht in unseren Locations stattfinden konnten. Diese Events nun doch zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren und mit den Veranstaltern und Unternehmen die Herausforderungen der Pandemie zu bewältigen, ist ein schönes Ziel. Wir merken dabei deutlich, dass wir alle in einem Boot sitzen und ein Ziel haben: endlich wieder Live-Events zu realisieren.

Was nimmst Du aus der Corona-Zeit trotz aller Herausforderungen und Einschränkungen als positive Erfahrung mit?

In den letzten Wochen ist deutlich geworden, dass unsere Veranstaltungsbranche in dieser Krise gut zusammenhält und zusammenarbeitet. Das ist ein starkes Signal. Und diese Verbundenheit zeigt sich auch in der Kommunikation mit Unternehmen. Denn alle Betroffenen in unserer Branche – ob Dienstleister oder Kunden –  eint das Interesse, wieder gemeinsam Veranstaltungen zu planen und durchzuführen.

Wer mehr zu spaces und seinem Location-Portfolio erfahren möchte, findet hier weitere Informationen:

https://spaces-management.de/

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